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"Gleich und Gleich gesellt sich gern." oder doch nicht?

„Gleich und gleich gesellt sich gern.“ oder doch: „Gegensätze ziehen sich an?

Die Sprichwörter kennt vermutlich jeder. Doch was steckt aus psychologischer Sucht dahinter und was ist wirklich zu empfehlen?

„Gleich und Gleich gesellt sich gern.“

Zwei unbekannte Menschen lernen sich kennen. Sie teilen gemeinsame Hobbys, Interessen, haben gleiche Werte, Vorlieben und gleich Ansichten. Es liegt auf der Hand, dass sie sich beim Kennenlernen gut verstehen und viel zu erzählen haben. Ihre Ansichten werden vom jeweils anderen bestätigt und es ist leicht eine nächste Unternehmung auszuwählen, denn beide mögen im Prinzip das Gleiche. Die Einen gehen gern Essen oder ins Kino, die anderen eher zum Bungee-Jumping und wieder andere in die Ausstellung.

Beide haben einfach eine gemeinsame Gesprächsgrundlage. Gefühlte Ähnlichkeiten können helfen, das Eis zum Schmelzen zu bringen und in jedem Menschen wohnt ein gewisser Wunsch nach Übereinstimmung mit einem anderen Menschen inne. Auf der Suche nach dem Seelenverwandten.

Partner können so eine gemeinsame Identität … ein WIR … aufbauen und dabei auf ihnen Bekanntes vertrauen. Sie finden sich beide in ihren „neuen WIR“ wieder, was als eine Art beglückende Bestätigung des eigenen ICHs empfunden wird.

„Unterschiede ziehen sich an.“

Auch dieses Sprichwort hat seine Berechtigung.

Psychologisch betrachtet, sucht man nach Demjenigen, der die Lücke, die man selber hat, schließt. Die Partner ergänzen sich.

Vielleicht knüpft ein Partner gerne soziale Beziehungen, während der andere eher ruhig und schüchtern ist. Durch ihre Beziehung kann dieser nun auch neue, interessante Leute kennenlernen.

Ein Anderer umsorgt vielleicht sehr gerne jemanden, während der andere Partner gerne umsorgt wird.

Davon abgesehen bringen die Unterschiede auch die Möglichkeit mit sich, etwas Neues kennenzulernen, die eigene Komfortzone zu verlassen, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Unterschiede bringen Abwechslung und Spannung.

Die Erfahrung zeigt: Wie suchen uns immer jemanden, der zu bestimmten Anteilen gleich ist und zu anderen Anteilen unterschiedlich.

Überwiegt der gleiche Anteil zu sehr, kann es passieren, dass die Liebe einschläft. Es wird langweilig. Die Paare haben sich nichts mehr zu sagen, weil sie schon wissen, was der Andere denkt, was er antwortet oder wieder er handeln wird.

Sind die Paare zu unterschiedlich, kann es passieren, dass sie sich in wichtigen Dingen/ Entscheidungen nicht einigen können und ständig ins Streiten geraten.

Anfangs (vielleicht auch jahrelang) finden sie Kompromisse.

Kompromisse sind im Prinzip die Nichterfüllung beider Wünsche.

Weder der eine Partner bekommt seinen Wunsch erfüllt, noch der andere. Beide könnten frustriert in den Kompromiss hineingehen.

Da es aber eine Tugend ist, kompromissbereit zu sein, gibt es keiner von beiden zu. Über die Zeit werden beider (oder auch nur einer) immer frustrierter. Die Liebe erkaltet.

In der Paarberatung können wir gemeinsam herausfinden, welche Gemeinsamkeiten und welche Unterscheide in der Partnerschaft noch vorhanden sind, welche gefunden werden können und welche vielleicht auch eingeschränkt werden könnten/ müssten um die Liebe wieder zu stärken.

Vielleicht ist es notwendig, dass als Paar mehr gemeinsame Wege zu gehen, vielleicht ist es aber auch notwendig mehr unterschiedliche zu gehen und so für den Anderen wieder interessanter und aufregender zu werden.

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