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Wenn der Einsatz größer ist als der Gewinn: Ein Umgang mit Lustlosigkeit

Lustlosigkeit in einer Beziehung kann ein schwieriges Thema sein, dem sich viele Paare irgendwann gegenübersehen. Oftmals fühlt es sich so an, als würde der Aufwand, den Sie für Ihre Beziehung aufbringen müssen, größer sein als der potenzielle Gewinn. Es kann sich entmutigend anfühlen, wenn Sie das Gefühl haben, dass die Intimität und die Freude am Zusammensein nachlassen.

In solchen Momenten ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, um über die Ursachen Ihrer Lustlosigkeit nachzudenken. Vielleicht sind es bestimmte Muster oder Probleme in der Beziehung, die immer wieder auftreten und Ihnen das Gefühl geben, nicht mehr so verbunden zu sein wie früher.

Kommunikation ist der Schlüssel, um diesen Zustand zu überwinden. Öffnen Sie sich gegenüber Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin und teilen Sie Ihre Gedanken und Gefühle. Hören Sie auch aufmerksam zu, was Ihr Partner oder Ihre Partnerin zu sagen hat. Oftmals können offene Gespräche zu einem besseren Verständnis und einer tieferen Verbindung führen.

Übung: Zwiegespräch nach Professor Michael Lukas Möller zum Thema sexuelle Unlust

Das Zwiegespräch nach Professor Michael Lukas Möller ist eine spezifische Methode der Kommunikation, die darauf abzielt, sensible Themen wie sexuelle Unlust in einer Partnerschaft konstruktiv anzugehen.

15 Minuten Partner A – 15 Minuten Partner B – 15 Minuten Partner A – 15 Minuten Partner B

Hier ist eine Anleitung, wie Sie dieses Zwiegespräch durchführen können:

1. Vorbereitung:

Wählen Sie einen ruhigen und ungestörten Ort für das Gespräch, an dem Sie sich wohl fühlen und offen sprechen können.

Vereinbaren Sie im Voraus einen festen Zeitpunkt für das Zwiegespräch, um sicherzustellen, dass beide Partner dafür bereit sind. Anfangs bietet es sich an, dass Sie sich einmal in der Woche treffen, um bewusst diese Methode der Kommunikation durchzuführen.

Bereiten Sie sich mental vor, indem Sie sich darüber klar werden, was Sie sagen möchten und offen für die Gedanken und Gefühle Ihres Partners oder Ihrer Partnerin sind.

2. Begrüßung und Rahmen setzen:

Beginnen Sie das Zwiegespräch, indem Sie sich gegenseitig begrüßen und den Rahmen für das Gespräch festlegen. Jeder hat abwechselnd 2 x 15 Minuten Zeit einen Monolog zu führen, während der Andere zu hört. Keine Vorwürfe, keine Rechtfertigungen. Nur “Ich-Botschaften” und die eigenen Gedanken und Gefühle äußern.

3. Partner A führt 15 Minuten einen Monolog, Partner B hört “nur” aufmerksam zu:

Beginnen Sie das Zwiegespräch, indem Sie Ihre eigenen Gefühle und Gedanken zu dem Thema sexuelle Unlust teilen. Verwenden Sie dabei “Ich”-Aussagen, um Ihre persönlichen Erfahrungen und Empfindungen zu vermitteln.

Aktives Zuhören vom Partner B

Geben Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin die Gelegenheit, seine oder ihre Gedanken und Gefühle zu dem Thema zu äußern, ohne zu unterbrechen oder zu urteilen.

Praktizieren Sie aktiv zuhören, indem Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin aufmerksam zuhören und versuchen, seine oder ihre Perspektive zu verstehen. Machen Sie sich ggf. Notizen, wenn Sie nach den 15 Minuten etwas nachfragen oder selber dazu etwas äußern möchten.

4. Partner B führt 15 Minuten einen Monolog, Partner A hört “nur” aufmerksam zu:

Beginnen Sie das Zwiegespräch, indem Sie Ihre eigenen Gefühle und Gedanken zu dem Thema sexuelle Unlust teilen. Verwenden Sie dabei “Ich”-Aussagen, um Ihre persönlichen Erfahrungen und Empfindungen zu vermitteln.

Aktives Zuhören vom Partner A

Geben Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin die Gelegenheit, seine oder ihre Gedanken und Gefühle zu dem Thema zu äußern, ohne zu unterbrechen oder zu urteilen.

Praktizieren Sie aktiv zuhören, indem Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin aufmerksam zuhören und versuchen, seine oder ihre Perspektive zu verstehen. Machen Sie sich ggf. Notizen, wenn Sie nach den 15 Minuten etwas nachfragen oder selber dazu etwas äußern möchten.

5. Wiederholen Sie die Übung jeweils 2x

6. Nach der Stunde ist das Zwiegespräch zu Ende. Es wird NICHT weiter gesprochen und nichts bewertet, was der jeweils Andere gesagt hat.

Es kann auch hilfreich sein, gemeinsam neue Aktivitäten oder Routinen einzuführen, um frischen Wind in Ihre Beziehung zu bringen. Planen Sie regelmäßige Date-Nights, unternehmen Sie gemeinsame Ausflüge oder entdecken Sie neue Hobbys zusammen. Dadurch können Sie die romantische Seite Ihrer Beziehung wiederbeleben und die Lust aufeinander neu entfachen.

Übung: Planung

Nehmen Sie sich einen Terminkalender zur Hand und besprechen Sie, wann und WO (im Hotel vielleicht zur Abwechslung) Sie sich gemeinsam daten.

Fahren Sie getrennt zum Date. Fahren Sie am nächsten Morgen auch wieder getrennt nach Hause … so, als würden Sie einander noch nicht in und auswendig kennen.

Vielleicht können Sie sich etwas Neues zum Anziehen kaufen. Blumen zur Begrüßung mitbringen. Machen Sie sich fertig: duschen, schick anziehen, Parfüm …

Versuchen Sie bewusst, sich auf das Treffen vorzubereiten. Es darf kein Termin dazwischen kommen. Das Date darf nicht abgesagt werden.

Vergessen Sie auch nicht, sich selbst zu pflegen und auf Ihre eigenen Bedürfnisse zu achten. Selbstfürsorge ist ein wichtiger Bestandteil jeder Beziehung und kann dazu beitragen, das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. 

Wenn Sie sich zur Zeit in Ihrem Körper nicht gut fühlen, wird es wirklich Zeit, etwas zu unternehmen. Sport stärkt nicht nur den Körper, sondern sorgt durch die Serotoninausschüttung auch für Glücksgefühle, die vielleicht dazu führen, die körperliche Nähe zur Partnerin/ zum Partner herzustellen.

Sollten Sie Ihre Sexualität als Solches nicht als bereichernd empfinden, kann es sein, dass es zur Lustlosigkeit kommt. Wenn Sie das Gefühl haben “es lohnt sich nicht” für Sie, werden Sie womöglich auch keine Lust haben, zu starten oder auf die Flirtversuche Ihrer Partnerin/ Ihres Partners zu reagieren. Im Laufe der Zeit könnten sich auch Vorlieben, Fantasien und Wünsche geändert haben.

Durchdenken Sie, ob eine der folgenden Aussagen auf Sie zutrifft:

✔ Sie fühlen sich nicht emotional verbunden oder intim mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin.

✔ Sie haben das Gefühl, dass Ihre sexuellen Wünsche oder Fantasien nicht akzeptiert oder respektiert werden.

✔ Sie haben das Gefühl, dass sexuelle Aktivitäten einseitig sind und Ihre Bedürfnisse nicht berücksichtigt werden.

✔ Sie erleben häufig Missverständnisse oder Kommunikationsprobleme während des sexuellen Zusammenseins.

✔ Sie haben das Gefühl, dass sexuelle Handlungen mechanisch oder routinemäßig sind, ohne echte Leidenschaft oder Intimität.

✔ Sie haben eine negative Körperwahrnehmung, die es schwierig macht, sich beim Sex wohlzufühlen.

✔ Sie haben das Gefühl, dass Sie Ihre sexuelle Identität oder Vorlieben nicht frei ausleben können.

✔ Sie empfinden Schuld, Scham oder Angst in Bezug auf Ihre sexuellen Wünsche oder Handlungen.

✔ Sie haben das Gefühl, dass Ihre sexuellen Interaktionen nicht aus freiem Willen, sondern aus Pflicht oder Erwartung heraus erfolgen.

✔ Sie erleben sexuelle Dysfunktionen wie Impotenz, vorzeitige Ejakulation oder Orgasmusstörungen, die Ihre sexuelle Erfahrung beeinträchtigen.

Wenn trotz Ihrer Bemühungen, z.B. durch das gezielte Dating oder das Zwiegespräch, die Lustlosigkeit anhält, kann es sinnvoll sein, meine professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. 

Während der Sexualtherapie können wir die Themen angehen, die bei Ihnen zur Lustlosigkeit führen. Manchmal weiß man es zunächst auch gar nicht.  Wir können tieferliegende Probleme identifizieren und konstruktive Lösungen finden.

Lustlosigkeit in einer Beziehung ist keine Seltenheit und kann oft überwunden werden, wenn Sie bereit sind, aktiv an der Verbesserung Ihrer Situation zu arbeiten. Seien Sie geduldig und liebevoll miteinander, während Sie gemeinsam durch diese Herausforderung gehen. Möge Ihre Beziehung immer von Liebe, Respekt und Freude erfüllt sein.

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